Nach einer wieder frühen Tagwache um 6:45 frühstücken wir gemütlich, bevor wir pünktlich um 8 Uhr zur Little Five Tour von Tommy und seinem Landrover abgeholt werden. Wir sind die ersten, beim Municipal Restcamp holen wir noch ein älteres Ehepaar aus Südafrika ab, bei der Einfahrt in die Dünen beim Quad-Center stößt anschließend noch ein US-Pärchen zu uns. Zu sechst nehmen wir dann die Tour unter die Räder.
Die Tour selbst ist – geschuldet der kleinen Gruppe – sehr interessant und informativ. Tommy erzählt seine Geschichten wechselweise in Deutsch und Englisch, hüpft mal hier mal da aus dem Auto, um im Sand zu graben und präsentiert uns – neben zahlreichen Geschichten und Wissen über die Namib – auch die kleinen Tiere, deretwegen wir ja eigentlich diese Tour machen. Ausserdem werden an einer Düne noch einige Käfer als Futter für die Chamäleons eingesammelt.
Die Tour selbst dauert rund fünf Stunden und ist für uns ein voller Erfolg. Wir finden fast alle Tiere, die er finden wollte (einzig die weisse Spinne wollte sich nicht und nicht zeigen). Eidechsen, auch jene Exemplare, die tief im Sand verborgen eine nahezu durchsichtige Haut haben und besonders farbig sind. Chamäleons, die einzigartig sind, da sie besonders schnell laufen können, um die bevorzugte Beute, die schwarzen Käfer, zu erwischen. Diese Chamäleons werden – so erzählt uns Tommy – mit kleinen Chips versehen, die er anschließend mit speziellen Geräten auslesen kann. Dies soll den Schmuggel eindämmen, solche Chamäleons erzielen in Europa extrem hohe Preise, da sie sehr selten sind. Spektakulär ist auch der Fund des, natürlich bei einem Stich tödlichen, Skorpions, den Tommy fängt. Und auch die Sidewinder Schlange finden wir zum Schluss.
Wie wahrscheinlich bei jeder Tour müssen die weiblichen Mitglieder als Models herhalten. Ihnen werden wechselweise die kleinen Eidechsen an die Ohrläppchen gehängt, der Skorpion auf den Handrücken gesetzt und die Chamäleons samt zu verspeisender Maden auf die Hand gesetzt.
Während der Fahrt sind in Fragmenten noch Teile der alten Bahnlinie zwischen Walvis Bay und Swakopmund zu sehen, die ältere Dame aus Südafrika ist auf dieser Bahnlinie vor ~ 60 Jahren noch unterwegs gewesen, wie sie uns erzählt. Da hat sich in diesem Zeitraum einiges verändert ;-).
Zum Abschluss der Tour gibt es noch ein wenig „Dune-Riding“ in den Sanddünen, wieder eine „Lehrstunde“, was alles möglich ist mit einem entsprechenden Fahrzeug, allerdings gehört da natürlich auch einiges an Erfahrung dazu. Zudem bleiben wir noch kurz am Strand stehen, wo Tommy mit einem Magneten noch schwarzen, extrem eisenhaltigen Sand aufnimmt. Wieder ein Sackerl voll Sand für Nicole ;-).
Nachmittags nützen wir noch ein wenig das Internet in unserer Unterkunft, bevor wir uns ein wenig in die Stadt aufmachen. Wir besuchen die Promenade, essen im Museum-Cafe eine Kleinigkeit, beobachten die Baustelle des neuen Hotels und fahren anschließend zum Spar, wo wir für die kommenden zwei Wochen unsere Vorräte auffüllen. Zurück im Quartier räumen wir das Auto ein wenig um, da wir aufgrund der ersten Fahrtage einige Dinge optimieren wollen. Unsere beiden Reisetaschen, die auf den Rücksitzen viel Platz wegnehmen, werden in dicke Müllsäcke gehüllt und auf das Dach verfrachtet, die gekauften Wasserkanister werden an der Rückwand des Canopys festgezurrt, die Schubladen werden ein wenig umgeräumt, etc. Wir frieren auch das erstandene Fleisch im großen Kühlschrank des Quartiers ein, damit es anschließend länger hält und hängen schließlich den Kühlschrank des Autos an den Strom im Zimmer, damit die Batterie ein wenig geschont wird.
Später gehen wir noch ein wenig spazieren, allerdings sind bereits alle Geschäfte geschlossen, da es nach 18:00 Uhr ist. Wir stolpern schließlich noch in den Park, in dem allerlei „handgeschnitzte“ Souvenirs verkauft werden und erstehen „good price, good price“ vollkommen überteuerte kleine Elephanten, obwohl ich meine liebe Frau noch davor gewarnt hatte ;-). Na, ja. Den Erwerb einer Nuss wehre ich anschließend mit „Thanks, but I’ve got one already“ ab, bevor wir im Tug am reservierten Fensterplatz den Sonnenuntergang und unser Abendessen genießen.
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Hab da doch wirklich einen hübschen Ohrschmuck 😉
Vor dem Skorpion hatte ich allerdings schon ziemlichen Respekt.
Ein Tag schöner als der andere!!