Um 7:15 ist heute Abfahrt nach Walvis Bay, dort wollen wir die Bootstour sowie die Fahrt nach Sandwich Harbour unternehmen. Zum Glück hält sich der Nebel heute in Grenzen, wir kommen rechtzeitig an und das Navi lotst uns auch gleich richtig zur Abfahrtsstelle. Im Hafen liegt ein großes Kreuzfahrtschiff, das aus Kapstadt kommend am Morgen festgemacht hat. Auf der Wiese daneben wird ein großes Bierzelt aufgebaut. Angeblich drehen sie hier heute auch für einen Film, näheres können wir nicht herausfinden. Leider ist es ziemlich bewölkt, mit etwa 18 Grad auch recht frisch. Hätte mir doch meine Jacke mitnehmen sollen. Sommer in Namibia 😉
Wir fahren mit Silverline Katamaran und ungefähr 15 Besuchern an Bord hinaus, wo gleich der obligatorische Seelöwe an Bord kommt. Belohnt mit Fisch bleibt er eine Zeit lang an Deck, während charakteristische Merkmale erklärt werden. Zudem kommen dann auch die Pelikane, von denen einer von unserem Guide aufgezogen und daher besonders zutraulich ist. So zumindest wird es uns erklärt ;-).
Wir fahren entlang der Landzunge Richtung offenes Meer, erfahren anhand des plastischen Beispiels, dass ein schwarz/weißer Leuchtturm besser zu sehen ist, als ein rot/weisser, wenn davor und dahinter Wasser ist und erfahren auch, dass die Landzunge jedes Jahr um einige Meter wächst. Dies ist auch der Grund, warum der Leuchtturm nun schon lange nicht mehr an der Spitze der Landzunge steht. Trotz Decken, die ausgeteilt wurden, ist es immer noch ziemlich frisch, der Fahrtwind des Bootes tut sein übriges. Wir besuchen die Seelöwenkolonie, die an der Spitze der Landzunge beheimatet ist, sehen ein paar Kanuten der hier ebenfalls angebotenen Paddeltouren und nehmen dann Kurs auf’s offene Meer, um eventuell Delphine, Wale oder Seeschildkröten zu finden. Leider lässt sich heute keines der genannten Tiere sehen.
Wir fahren an zwei großen Bohrschiffen vorbei, bevor wir umdrehen und Richtung Walvis Bay zurückfahren. Auf der Rückfahrt wird nun in der Kabine des Schiffes aufgetischt. Austern (die hier gezüchtet werden und wegen des extrem nährstoffhaltigen Wassers schnell wachsen und „die besten der Welt“ sein sollen), Sekt, alle Arten von Fingerfood und anschließend süße Nachspeisen verkürzen die Fahrt. Dennoch bleibt bei mir ein etwas zwiespältiges Gefühl, wirklich lohnenswert war dieser Ausflug für mich nicht.
Anders verhält es sich mit der Tour nach Sandwich Harbour. Diese findet gleich anschließend an die Bootstour statt. Im Vorfeld habe ich mich bereits über die Gezeiten informiert und mitbekommen, dass am Nachmittag die Flut beginnt. Zudem soll es sich um eine „Springtide“ handeln, also um eine besonders starke Flut. Deshalb konnte uns auch nicht zugesichert werden, dass es sich bis Sandwich Harbour ausgehen würde. Kurt, unser Fahrer, der schon seit über 20 Jahren für die Agentur fährt, ist heute mit eigenem Fahrzeug unterwegs und möchte uns unbedingt nach Sandwich bringen. Entsprechend ist sein Fahrstil auf dem brettlebenen Strand. Die Fahrt ist beeindruckend, links die Dünen, aus denen Sand-Wasserfälle fliessen, rechts das Wasser, dessen Wellen immer weiter Richtung Dünen kommen.
Trotz ein paar Fotostopps erreichen wir Sandwich Harbour noch rechtzeitig, um ein Stück die Düne hinauf zu klettern und Fotos zu machen.
Nach ca. 20 Minuten geht’s dann zurück. Einige Wellen kommen nun schon bis zum Dünenansatz, fahrbar bleibt es allerdings, auch wenn wir einmal eine kleine Welle mitnehmen…
Man kann aber erahnen, dass es maximal noch 15 Minuten braucht, bis diese Passagen unfahrbar werden. Und das war erst zu Beginn der Flut. Beachtet man die Gezeiten und ist mindestens mit zwei Fahrzeugen unterwegs, ist die Fahrt nach Sandwich Harbour allerdings ziemlich problemlos machbar.
Schließlich erreichen wir den Punkt, an dem man vom Wasser weg in die Dünen fahren kann und erklimmen „the top of the dunes“, wo wir einen herrlichen Ausblick auf die Dünenwände haben. Auch hier gibt’s mitten im Sand wieder etwas zu essen. Wieder Austern, Brötchen und Sekt. Wir genießen es, zudem ist mittlerweile die Sonne ein wenig rausgekommen und die Temperaturen sind ebenfalls wieder angenehm.
Auf der Rückfahrt hat Kurt ebenfalls wieder viel Spaß, uns zu zeigen, was ein Landrover und er in den Dünen kann. Bergauf, bergab geht die Fahrt, wobei er uns auch immer wieder interessante Geschichten über Flora und Fauna der Wüste erzählt und auch zeigt. Vor allem die kleinen Tunnel, die Schakale graben und in denen sie dann unterirdisches Wasser finden, sind sehr interessant.
Als wir nach Walvis Bay zurück kommen, ist das große Schiff bereits wieder weg und das Bierzelt wird schon wieder abgebaut. War ein kurzer Aufenthalt, der eher wenig für die ansässigen Tourismusbetriebe gebracht hat. Wir fahren nach Swakopmund zurück und beschließen den Abend in der Tiger Reef Bar, wo wir noch einen Drink nehmen, gegessen haben wir heute schon genug.
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Da ging es ziemlich schnell die Dünen rauf und runter! 🙂